Lustloser VfR blamiert sich bei 1:3 (0:2) Niederlage beim Gettorfer SC
Gettorf (ky) Am vergangenen Sonnabend machte sich erneut ein Tross treuer VfR Anhänger auf die Reise, um den VfR Laboe bei einem Auswärtsspiel zu unterstützen. Diesmal reisten 30 Laboer Anhänger nach Gettorf und hofften auf ein intensives Fußballspiel zwischen dem Gettorfer SC, der einen Sieg brauchte um die Abstiegsplätze zu verlassen und dem VfR Laboe, der um Platz drei in der Tabelle spielt. Um es vorweg zu nehmen, die Zuschauer wurden bitter enttäuscht. Von der ersten Spielminute an, waren die Hausherren das klar engagierter agierende Team. Den Gettorfern war der Siegeswille deutlich anzumerken, während die favorisierten Laboer behäbig, lustlos und teilweise überheblich auftraten. Bei immer wieder einsetzendem Regen und einem tiefen Platz ließ der VfR die Kampf- und Laufbereitschaft vermissen.
Bereits in der vierten Minute musste Florian Zubke im Laboer Tor Kopf und Kragen riskieren um die frühe Gettorfer Führung zu verhindern. Nach einem der zahlreichen Ballverluste in Höhe der Mittellinie schalteten die Hausherren blitzschnell um. Felix Reimann passte auf Jan Henrik Grobe. Dieser enteilte Timo Saager und stürmte alleine auf das Laboer Tor zu. Florian Zubke warf sich ihm entgegen und konnte den Ball mit dem „Hosenboden“ stoppen. Die Laboer kamen kaum aus der eigenen Hälfte. Felix Kock und Matthias Monzer schoben sich den Ball ratlos zu. Nach vorne ging bei den Laboern nahezu gar nichts. Immer wenn die Mittelfeldspieler Kevin Pank oder Dennis Hegewald angespielt wurden, dauerte es nur wenige Sekunden, bis die Gettorfer den Ball erobert hatten und einen Gegenangriff starteten. Lauritz Neelsen und Daniel Melchert waren im defensiven Mittelfeld völlig überfordert gegen die unermüdlich anrennende Gettorfer Offensive. Vor allem Daniel Melchert war oft zu weit weg von seinem Gegenspieler und hatte meist das Nachsehen. Lauritz Neelsen, der vor einer Woche noch der Matchwinner beim Heimsieg gegen den Preetzer TSV II war, schlich wie ein Schatten über den Platz. Seine Auswechselung, noch vor der Halbzeitpause, war ein deutliches Signal von Trainer Daniel Lechte an den talentierten jungen Spieler, dem es noch an Konstanz fehlt.
In der 22. Minute musste sich Florian Zubke dann zum ersten Mal geschlagen geben. Ein Abstoß des Laboer Torwarts sollte Lauritz Neelsen erreichen, dieser verlor den Ball aber sofort und Nils Zimmer köpfte den Ball sofort auf Tobias Gravert, der keine Probleme hatte, den Ball ins Tor zu schieben. In der 35. Minute lief der VfR in einen schnellen Konter der Hausherren. Erneut war es Nils Zimmer, der mit einem klugen Pass Boy Broekler in eine gute Position bringen konnte. Florian Zubke versuchte sich ganz breit zu machen aber Broeckler konnte das 2:0 erzielen. Ein Beleg für die harmlose Laboer Offensive war die Tatsache, dass Dennis Hegewald in der 38. Minute den ersten Laboer Torschuss abgab. In der 43. Minute wurde Kevin Pank seinem Ruf als „Enfant terrible“ gerecht. Nach einem Ballverlust setzte Pank seinem Gegenspieler nach, holte ihn ein und entschloss sich kurzerhand die Sportart zu wechseln. Im Stile eines Ringers riss Pank den völlig überraschten Niklas Wolf gefrustet zu Boden. Zur Überraschung aller beließ es Schiedsrichter Oliver Günther bei einer gelben Karte.
Die Laboer Fans hofften nach der Halbzeitpause auf ein Aufbäumen ihrer Mannschaft. Diese Hoffnung war aber vergebens. Zwar zogen sich die Gettorfer nun etwas mehr zurück und rührten in der Abwehr Beton an. Dem VfR fehlte es aber an jeglicher Kreativität. Harmlose Einzelaktionen stellten keine nennenswerte Gefahr für das Gettorfer Tor dar. In der 60. Minute wechselte Daniel Lechte seinen erfolgreichsten Stürmer, Mariusz Glusk, ein. Matthias Monzer gab seine defensive Position auf und schaltete sich nun permanent in die Offensive ein. Die Laboer entwickelten plötzlich deutlich mehr Druck auf die gegnerische Abwehr. Monzer sorgte mit seiner körperlichen Präsenz für permanente Unruhe und Mariusz Glusk versuchte, immer wieder die Abwehrspieler aus dem Konzept zu bringen. In der 79. Minute wurde Kevin Pank, der seit seiner Verwarnung mit deutlich sichtbar angezogener Handbremse spielte, gefoult. Dennis Hegewald schnappte sich den Ball und nahm Maß. Mit einem sehenswerten Schuss ins obere Toreck erzielte er den 1:2 Anschlusstreffer und bei den Laboern keimte etwas Hoffnung auf.
In der Folgezeit wurden die Gettorfer immer nervöser, den Laboern gelang aber nun nicht mehr viel. Mariusz Glusk hatte in der 84. Minute den Ausgleichstreffer auf dem Kopf. Aus fünf Metern köpfte er auf das kurze Eck, aber Robin Biss im Gettorfer Tor war zur Stelle. In der 89. Minute rutschte Micheal Zepka als letzter Mann unglücklich weg und eröffnete Tobias Gravert eine gute Chance. Gravert ließ Forian Zubke keine Abwehrmöglichkeit und erzielte das entscheidende 3:1. Die Laboer Spieler schlichen nach dem Abpfiff wie begossene Pudel vom Platz, während die Hausherren ihren unerwarteten und auch in der Höhe verdienten Sieg feierten. VfR Trainer Daniel Lechte war die Enttäuschung über die Leistung seiner Mannschaft deutlich anzusehen. „Ich entschuldige mich bei allen Zuschauern für die indiskutable Leistung meiner Mannschaft. Ich hoffe, wir können unseren Fans am kommenden Wochenende beim letzten Heimspiel eine deutlich bessere Leistung bieten“, so Lechte, der nicht mehr sagen wollte.
Gettorfer SC:
Biss, Grobe (87. Empen), L. Gravert, Gogolok, Zimmer, J-O.Gravert, T. Gravert, Riemann (71. Assenheimer), Broekler (46. Arndt), Weber, Wolf
VfR Laboe:
Zubke, Kock, Melchert, Kahl, Monzer, Puls (59. Glusk), Kuehl, Neelsen (40. Zepka), Pank, Hegewald, Saager
Schiedsrichter: Oliver Günther
Zuschauer: 80
Tore: 1:0 T. Gravert (22.), 2:0 Broekler (35.), 2:1 Hegewald (77.), 3:1 T. Gravert (89.)
Laboes Abwehrchef Felix Kock (rechts) hatte viel zu tun. Hier verhinderte er erfolgreich die Flanke von Klaas Weber.
In maximaler Breite fliegt Florian Zubke (gelb) auf Nils Zimmer (Mitte Nr. 6) zu. Den entscheidenden Pass auf den am rechten Bildrand lauernden Tobias Gravert konnte er aber auch nicht mehr vierhindern. Gravert erzelte dann das 2:0.
Ein Bild mit Seltenheitswert. Dennis Hegewald (links) und Daniel Kahl (3. von links) waren im gegnerischen Strafraum am Ball und hatten eine Torchance. Robin Biss konnte den Schuss aber abwehren.
Der Moment, als bei den Anhängern des VfR noch einmal Hoffnung aufkam. Dennis Hegwald erzielte mit einem direkt verwandelten Freistoß ins obere Toreck den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer zum 1:2.