2:3 (2:0) Hattrick von Mariusz Glusk beim Auswärtssieg in Plön
Plön (ky) Abwehrspieler Timo Saager, Stürmer Mariusz Glusk und Trainer Daniel Lechte, so lauten die Namen der am vergangenen Sonnabend maßgeblich für die Spannung verantwortlichen Männer. Vor rund 120 Zuschauern im Plöner Schiffsthal Stadion startete der VfR mit zwei Neuzugängen in der Startelf in die Rückrunde der Verbandsligasaison. Felix Kock debütierte in der Laboer Abwehr und Pascal Puls sollte auf der linken Laboer Angriffsseite für Druck sorgen. Da VfR Trainer Daniel Lechte verletzungsbedingt auf die Stammkräfte Kevin Pank, Jan-Patrick Wemmer, Dominic Kahl, Florian Fehlberg und Dennis Hegewald verzichten musste, fand sich Michael Zepka in der Startelf wieder.
Der VfR kam zu Beginn nur schwer ins Spiel. Während in der Abwehr der Ball meist nur quer gepasst wurde und der Spielaufbau eher zufällig wirkte, schienen Michael Zepka zu langsam, Lauritz Neelsen zu müde, Marc-Kevin Kirchner zu verkrampft und Timo Saager zu unkonzentriert zu sein. Es hatte den Eindruck, als wenn der VfR den Gegner auf die leichte Schulter genommen hatte. In der Anfangsphase entwickelte sich vor allem Timo Saager auf der rechten Laboer Abwehrseite zum Unsicherheitsfaktor. In der vierten Minute hatte Saager den Ball in einer unspektakulären Spielszene am Fuß und wollte in die Mitte, auf Felix Kock passen. Der Pass misslang Saager gründlich und Sören Balk schnappte sich den Ball. Zielstrebig stürmte Balk auf das Laboer Tor zu und ließ dem herauseilenden Rene Reinke keine Abwehrchance. Mit einem platzierten Schuss erzielte Sören Balk die viel umjubelte Plöner Führung. Bemerkenswert war die dann folgende Reaktion des VfR. Anstatt zu lamentieren oder den Mitspieler zu kritisieren, versammelte sich die Mannschaft am Anstoßpunkt, bildete einen Spielerkreis und motivierte sich neu. Leider blieb diese Maßnahme zunächst erfolglos. Der VfR konnte kein gefährliches Angriffspiel aufziehen und Schüsse auf das Plöner Tor blieben Zufallsprodukte. Immer wieder konnten die Plöner den Ball erobern und die Laboer Defensive unter Druck setzen. In der 41. Minute war es dann erneut Timo Saager, der unkonzentriert den Ball an Sören Balk verstolperte und dadurch das 2:0 zu verantworten hatte. Saager war nun völlig verunsichert und dürfte sich über den Halbzeitpfiff von Schiedsrichter Florian Toschka am meisten gefreut haben.
In der Pause wurde viel spekuliert und die meisten Zuschauer waren sich sicher, dass VfR Trainer Daniel Lechte den unglücklich agierenden Saager auswechseln wird. Daniel Lechte aber reagierte anders. Er nahm den Unglücksraben in der Kabine zur Seite und sprach ihm Mut zu. Er baute ihn Mental wieder auf und erinnerte Saager an dessen fußballerische Qualitäten. Stattdessen wurde Mariusz Glusk für Michael Zepka eingewechselt. Glusk sorgte gleich für Betrieb im Plöner Strafraum. Immer wieder suchte der routinierte Stürmer den direkten Weg zum Tor und plötzlich strahlte der VfR so etwas wie Torgefahr aus.
In der 55. Minute bekam Steven Kühl den Ball auf der rechten Angriffsseite und stürmte in den Strafraum. Er traf den Ball nicht richtig und sen Schuss trudelte in den Strafraum. Dort lauerte Glusk und beförderte den Ball mit der Hacke zum Anschlusstreffer ins Tor. Nur sechs Minuten später durften die Laboer erneut jubeln. Nach Eckball von Kevin Kirchner verfehlte Matthias Monzer mit dem Kopf den Ball nur knapp. Am Fünfmeterraum stand Mariusz Glusk sträflich ungedeckt und wuchtete den Ball unter die Latte zum mittlerweile verdienten 2:2 Ausgleich. Die Hausherren wirkten nun frustriert. Sie versuchten zwar noch mit einigen Angriffsversuchen und aggressivem Zweikampfverhalten den Punkt zu retten, der VfR war nun aber richtig im Spiel angekommen und suchte die entscheidende Chance um doch noch den Siegtreffer zu erzielen. Es war ausgerechnet Timo Saager, der in der 90 Minute 20 Meter vor dem Plöner Tor den Ball bekam und den an der rechten Strafraumgrenze völlig frei stehenden Marc-Kevin Kirchner mit einem genauen Pass anspielte. Kirchner schoss sofort und Plön Torwart Alberts konnte den Ball nur mit den Fingerspitzen ablenken. Der Ball fiel vor die Füße von Mairusz Glusk und dieser zögerte keine Sekunde um den 3:2 Endstand zu erzielen.
Nun gab es auf Laboer Seite kein Halten mehr. Betreuer, Trainer, Spieler und Ergänzungsspieler feierten an der gegnerischen Eckfahne ausgelassen. Nur zwei Minuten später ertönte der Schlusspfiff. Der VfR fand in über den Kampf ins Spiel und konnte aufgrund der starken zweiten Halbzeit verdient als Sieger vom Platz gehen. VfR Trainer Daniel Lechte schnaufte nach dem Spiel erstmal tief durch und lobte dann die Moral seiner Mannschaft: „Wir haben uns heute das Glück erarbeitet. Zunächst haben wir uns den Schneid abkaufen lassen und in der ersten Halbzeit die Zweikämpfe gar nicht angenommen. In der zweiten Halbzeit waren wir das klar bessere Team“, resümierte der Trainer.
TSV Plön:
Alberts, Rockel, T. Balk (35, Eyk Leuchtmann), Meinzer, Kaun, Boeck, Wilfert, S. Balk, Meyer, Busch, Hubert
VfR Laboe:
Reinke, Kock, Zepka (46. Glusk), Daniel Kahl, Monzer, Puls (90. Dominic Kahl), Veselinovic (85. Melchert), Kuehl, Neelsen, Kirchner, Saager
Schiedsrichter: Florian Toschka
Zuschauer: 120
Tore: 1:0, 2:0 S. Balk (4., 41.), 2:1, 3:1, 4:1 Glusk (55., 61., 90.)
Timo Saager (links) konnte in der ersten Halbzeit kaum einen Zweikampf gewinnen. So wie in dieser Szene entwischten ihm die Plöner Angreifer regelmäßig. In der zweiten Hälfte steigerte er sich dann deutlich und leitete sogar den Siegtreffer ein.
Keine Abwehrchance hatte Rene Reinke (gelb) im Laboer Tor gegen den Schuss des heranstürmenden Sören Balk.
Für solche Tore lieben ihn seine Fans. Mariusz Glusk (Nr 11) steht zwar mit dem Rücken zum Tor, erzielt aber trotzdem den 2:1 Anschlusstreffer mit der Hacke.
Nur fünf Minuten nach seinem ersten Treffer erzielte Mariusz Glusk (rechts) mit diesem wuchtigen Kopfball den umjubelten 2:2 Ausgleich.
Nach dem Treffer zum 2:3 Endstand gab es für den Laboer Jubel kein Halten mehr. Spieler, Betreuer, Trainer und Ergänzungsspieler feierten den dreifachen Torschützen Mariusz Glusk.